Sonntag, 8. März 2015

Zwei Affen rasen durch den Wald...


Im Letzten Monat wohnten wir im Lehrerhäuschen direkt im AmaZoonico und waren den Affen auf der Lauer. Hier einige Episoden:

·       Die Allererste: Silvan blickt in die Baukronen und platsch: Kommt die Affensch.. von oben.
·       Eines samstagmorgens, ich bin am Unterrichten und vernehme seltsame Geräusche im Aussenraum. Nein es ist nicht Trompy, der pfauenähnliche Vogel, der zum Schulinventar gehört, sondern ein grosser Spider-Monkey (ca. 1 Meter gross). Bequem liegt er da auf einem der Schultische. Ich laufe an ihm vorbei, gehe zur Toilette, wasche mir die Hände, und trinke Wasser ab dem Hahn. Er schaut mir interessiert zu und kaum bin ich weg, läuft er zum WC, springt auf das Lavabo und versucht sich am Wasserhahn.
·       Der unvergessliche Ton, wenn die Affen über das Hausdach rennen oder wenn man in der Küche steht und durch die Mückennetze hinausschaut und von oben hängen die Tiere herab.
·       Einer der Spider-Monkeys, Johan, ist unter den Kindern gefürchtet: Grösser und älter als die anderen und schon mehrfach eingefangen und wieder ausgebrochen. Sobald Johann auf dem Schulgelände auftaucht, hört man es: Johan! und die Kinder verkriechen sich in den Aulen der Schule.
·       Wenn man zum Fluss runtersteigt und ein oder mehrere Affen auf der Treppe stehen oder mit einem auch wieder hochlaufen.
·       Die beiden kleinen Schulmädchen, die auf der Treppe zur Schule von einem Klammeraffen umklammert wurden und ganz still blieben bis sich der Affe wieder verzog.
·       Wenn sie so wild klettern, dass die Äste unter ihnen brechen.
·       Der wunderbare Balanceakt: Der eine Arm bis zum äussersten ausgestreckt um die Frucht ganz aussen zu ergattern. Es reicht nicht, der Affe greift daneben und hängt kopfüber am Schwanz .
·       Einmal komme ich mit Jonas vom Fluss retour und biege ins letzte steinige Gässchen vor dem Lehrerhaus. Ich dreh mich, um Jonas die Hand zu geben, da er barfuss läuft. Hinter ihm kommt jetzt auch ein grosser Affe des Weges. Wir beide erschrecken schon etwas. Ich nehme Jonas bei der Hand, laufe aufs Haus zu, und hinein, Türe zu. Der Affe kommt auf die Veranda, erblickt den Waschkübel, steht auf den Rand und steckt den Kopf genüsslich in die Wäsche und schlürft Waschwasser.
·       Wir schwammen mit den Schwimmwesten von Runa Huasi runter zum AmaZoonico. Ich sagte den Kindern, sie sollen rechtzeitig aufs Ufer zuschwimmen, da Hochwasser war. Kurz vor dem Ausstieg gibt es einige grosse Bäume, deren Äste fast bis aufs Flussniveau reichen. Da raschelt es, und zwei Affen kommen über die Äste dahergelaufen. Sie sitzen da und wir treiben auf sie zu, sie einen guten Meter über uns.
·       Einige Affen bereiten mir ständig Arbeit: Bevor man aufs Schulgelände kommt, quert eine Stromleitung den Schulweg. Alle zwei, drei Tage hänge ich die Leitung wieder nach oben, dann rennen die Affen wieder drüber und ich flickte die Leitung wieder à la ecuadoriana... Das EW ist weit weg.

In früheren Zeiten verhielten sich die Affen teils aggressiv, es wurden auch Kinder gebissen. Zurzeit besteht diese Gefahr nicht. Möglichst die Tiere ignorieren und gezielt seines Weges gehen.

Ich werde es wohl nie mehr übers Herz bringen, den herzigen Affen im Zoo bei uns zuhause in der Schweiz bei ihren Kunststücken zuzuschauen.  


Auf der Veranda

Guten Tag, was ist Menü 1?
Front Lehrerhäuschen mit 3 Damen